Christine Buchholz – das (zu) einfache Weltbild einer linken MdB
Wäre Christine Buchholz (MdB, Die Linke) nicht eine vom Deutschen Volk bezahlte Volksvertreterin, könnte man ihre Aktion einfach als dämmliche Meinungsäußerung ignorieren, aber von einer Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Verteidigungsausschusses erwartet man irgendwie schon Sachverstand. Mit ihrer jüngsten Aktion Solidarität mit dem Widerstand in Kobane dokumentiert sie (leider) nur eindrucksvoll, warum die Politikverdrossenheit im weiter anwächst.
Christine Buchholz posiert mit einem Pappschild auf dem die in verschiedenen Farben geschriebenen Wort Solidarität mit dem Widerstand in Kobane! US-Bombardement stoppen! geschrieben stehen. Schlimm genug, dass Frau Buchholz damit der Welt ihre einfaches, fast schon infantiles, Weltbild verkündet, dass die USA mal wieder die Bösen sind – sein müssen! Dabei ist es die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), die auf die Stadt Kobane an der syrisch-türkischen Grenze vorrückt und keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt. Aber in der Schwarz-Weiss-Welt einer linken Weltverbesserin, die fernab im sicheren Deutschland ihre naiv-verklärte Sicht der Dinge ohne Risiko für das eigene Leben verkünden darf, darf dieses US-Feindbild nicht im Bord geworfen werden. Noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass diejenigen, die Kurden, die sie mit dieser Pseudoaktion unterstützen will, ganz anderer Meinung sind, wie ein Interview mit Idris Naasan, dem inoffiziellen Außenminister der autonomen Region in Kobani in der Welt zeigt:
Seit drei Tagen bombardiert die Koalition zum ersten Mal intensiv und effektiv. Die Angriffe sind so stark wie nie zuvor. Endlich wird das getan, was wir seit Beginn der IS-Offensive forderten.
Dass Christine Buchholz sich damit den Spot im Internet zuzieht, ist mehr als nur verständlich, wie die Kommentare auf Facebook zeigen. Am besten gefällt mir der ironisch-sarkastische Eintrag von Kai Ziemann:
Sowohl IS als auch die USA sind sicher schwer beeindruckt von ihrer aufsehenerregenden Aktion hier! Vor allem aber die Kurden werden ihnen noch in tausend Jahren dankbar sein für ihre mutige und entschlossene Solidarität, die sie so deutlich auf Pappschildern im Internet bekunden! Sie gehen dahin, wo es weh tut und helfen den Menschen! Stark, Frau Buchholz, ganz stark! Gott möge sie beschützen! Und Allah und Buddha auch! Und natürlich der Geist von Marx, Engels und Lenin!
Sie sind Politikerin? Ich kannte sie vorher gar nicht, aber ihr Beispiel macht Hoffnung… Hoffnung darauf, dass es mit der Politik in Deutschland nicht mehr viel schlimmer werden kann, sondern nur noch besser!
Frau Buchholz: Geben Sie Ihr Mandat zurück, reisen auf persönliche Kosten und ohne Begleitung von Personenschützern nach Kobane und halten Ihr Pappschild der IS entgegen. Glauben Sie wirklich, dass wird der dortigen Bevölkerung helfen? Glauben Sie wirklich, dass damit der Terror der IS ein Ende haben wird? Natürlich hilft ein militärisches Einschreiten nicht auf Dauer, das geht nur mit Bildung und Aufklärung. Aber um langfristig der Region und vor allem den dort lebenden Menschen zu helfen, muss zunächst der Vormarsch der Terroristen gestoppt werden. Und das wird (leider) ohne militärische Gegenmaßnahmen nicht funktionieren!
Geschrieben von Frank-Andre Thies | 0 Kommentare
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