Once Upon A Time – Märchen meets Gegenwart

Mit Once Upon A Time hat der US-Sender ABC am 23.10.2011 eine neue und im wahrsten Sinne des Wortes märchenhafte Serie ins Rennen geschickt, hinter der mit Adam Horowitz und Edward Kitsis zwei erfahrene Produzenten stecken und die u.a. bei Lost bereits erfolgreich zusammengearbeitet haben.

Hauptfigur ist die 28 jährige Emma Swan – gespielt von der aus Dr. House bekannten Jennifer Morrison -, die sich für eine Waise hält, ihr Geld als Kopfgeldjägerin verdient und mit 18 Jahren ihren Sohn zur Adoption freigegeben hatte. Nicht nur, dass ihr inzwischen zehnjährigen Sohn Henry plötzlich vor Ihr steht, behauptet er doch auch noch, dass Emma die Tochter von Schneewittchen und Prince Charming sei und ihre Aufgabe es sei, den Fluch der bösen Königin zu brechen! Kurz nach der Geburt von Emma hatte die Königin alle Bewohner der Märchenwelt an einen Ort gebracht, an dem die Zeit still steht und es keine Happy Ends mehr gibt: das abgelegene Örtchen Storybrooke. Schneewittchen und Prince Charming konnten Emma gerade noch rechtzeitig als Baby in unsere Welt schaffen, alle anderen Märchenfiguren leben nun in Storybrooke und haben keinerlei Erinnerungen mehr an die Märchenwelt. Alle bis auf die böse Königin, die als Bürgermeisterin das Zepter weiter schwingt und Henry adoptiert hatte.

In der Pilotfolge wurden wie erwartet die wesentlichen Charaktere und die Hintergrundgeschichte eingeführt. Und da die meisten von uns im Kindesalter Märchen vorgelesen bekommen haben, trifft man auf viele bekannte Charaktere: Schneewitchen und die sieben Zwerge, Rotkäppchen, Frau Holle, Gepetto, Pinocchio und Rumpelstilzchen. Und das macht sicherlich den besonderen Reiz der Serie aus, die mit 12,8 Millionen Zuschauern einen sehr guten Quotenstart hinlegen konnte. Aber auch die Darsteller wie Ginnifer Goodwin als Schneewitchen und allen voran Robert Carlyle, der Rumpelstilzchen mit seiner eigenen und besonderen Art spielt, konnten überzeugen. Ob Once Upon a Time an den Serienerfolg von Lost anschliessen kann, bleibt abzuwarten. Die Anlehnungen an Lost sind auch nicht zu übersehen: dazu zählt, dass beide Serien in zwei Zeitdimensionen spielen, der Fluch der bösen Königin wird in Form eines Rauchmonsters dargestellt und die Kirchuhr von Storybrooke ist exakt um 8:15 Uhr stehengeblieben, was eine Anspielung auf den Flug 815 der Oceanic Airline in Lost ist.

Ich persönlich gehe davon aus, dass die zunächst auf 13 Folgen ausgelegte Staffel 1 entweder – wie inzwischen in den USA üblich – per back-nine-order auf 22 Folgen erweitert wird und / oder zügig eine zweite Staffel in Auftrag gegeben wird. Wenn die kommenden Folgen die Qualität der Pilotfolge fortführen können, hätte die Serie das verdient … und wird dann vielleicht auch 2012 in Deutschland ausgestrahlt werden.

Update vom 06.11.2011:
Aufgrund der guten Quoten – alleine die Pilotfolge wurde in den USA von 11,6 Millionen Zuschauern gesehen – hat der US-Sender ABC bereits nach der Ausstrahlung der zweiten Folge entschieden, die komplette erste Staffel auszustrahlen. Wie von mir erwartet wurden die noch fehlenden neun weiteren Folgen nachgeordert – Danke!