Liberale bei Umfragen weiterhin auf Höhenflug

Wie Spiegel Online heute berichtet, befindet sich die FDP laut einer aktuellen Forsa-Umfrage unter 2.502 Bundesbürgern weiterhin auf Höhenflug. Wie in der Vorwoche liegen die Liberalen bei 18%, die CDU bleibt bei 34%. Somit würden – wenn heute Wahltag wäre und dieses Ergebnis repräsentativ ist – 52% der Wähler dem bürgerlichen Lager eine stabile Mehrheit auf den Weg geben.

Die SPD verliert um 1%-Punkt und liegt mit 22% weiterhin nicht nur auf einem historischen Tief, mit gerade mal 4%-Punkten Vorsprung vor der FDP stehen die Sozialdemokraten eventuell vor einem Desaster. Die Ex-SED Linken steigen um 1%-Punkt auf 12%, die Grünen bleiben bei 10%.

Sicherlich darf man nie vergessen, dass Umfragen keine Wahlen sind und sich am Wahlabend immer wieder deutliche Veränderungen gegenüber den Umfragen zeigen. Mir zeigen diese aktuellen Werte aber auch, dass man in Deutschland wieder eine klare politische Ausrichtung wünscht. Die Grosse Koalition ist zuviele Kompromisse eingegangen und zeigt keine klare Richtung mehr. Ein Politikwechsel scheint also Wunsch der Wähler zu werden.

Das Handelsblatt zitiert in diesem Zusammenhang Kurt Lauk vom CDU-Wirtschaftsrat:

Er fürchte, dass die Unions-Stammwähler „größtmöglich“ irritiert würden und die FDP die 20-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl im September überspringen könne.

Die Angst scheint also bei beiden grossen Volksparteien gross zu sein, dass diese aufgrund einer sehr ähnlichen Politikausrichtung ohne wesentliche Abgrenzung untereinander die Verlierer der kommenden Bundestagswahl wären. Ist das aber so schlimm? Ich glaube nicht. Die bundesdeutsche Politik muss wieder an Kontur und an Klarheit gewinnen. Es werden nicht irgendwelche Lösungen gewünscht, sondern Lösungen, die wirklich helfen. Und hier gewinnen die kleineren Parteien, die eine Profilschärfung betrieben haben. Aber wie gesagt: erst die Bundestagswahl selber wird zeigen, ob dieses Ergebnis so kommt.