Regensburger Verwaltungsgericht erlaubt Neonazi-Kundgebung

Wenn man heute die Bilder des NPD-Aufmarsches in Passau mit rund 200 Rechtsextremen sieht, werden sich natürlich viele die Frage stellen: wieso hat das Verwaltungsgericht Regensburg das von der Stadt Passau verhängte Verbot wieder aufgehoben? Wieso konnte man der NPD diese Plattform zur Selbstdarstellung gewähren? Und mein Bauch stimmt diesen Fragen absolut zu, auch ich ärgere mich darüber, dass die Rechten erneut marschieren konnten.

Mein Kopf aber sieht das anders! Ich muss der Courage der Richter am Verwaltungsgericht Regensburg Respekt zollen. Es dürfte nicht leicht gefallen sein, entgegen der Meinung im Volke eine Entscheidung für die Versammlungsfreiheit zu treffen. Solange die NPD nicht als verfassungswidrig eingestuft werden kann und wird, solange muss man ihr – auch wenn es schwer fällt – dieselben Rechte zusprechen wir allen anderen demokratischen Parteien in Deutschland. Denn die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gehört zu den wichtigsten Grundrechten unserer Demokratie und für diese Freiheiten haben Menschen früher ihr Leben einsetzen müssen.

Demokratie war und ist nicht einfach, es ist und bleibt eine sehr anfällige Staatsform. Oder wie der englischen Staatsmannes Winston Churchill am 11. November 1947 bei einer Rede im Unterhaus sagte:

Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.

Natürlich besteht die Gefahr, dass die Rechten unter dem Deckmantel dieser Freiheit gegen die Demokratie vorgehen. Dass der NPD-Aufmarsch, der sich gegen die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Messerattacke auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl richtete, allgemein als Provokation empfunden worden ist, kann ich nachvollziehen. Solche Provokationen müssen natürlich verhindert werden. Daher hat das Verwaltungsgericht auch richtige und wichtige Auflagen erteilt, wie z.B. das Verbot einer Verunglimpfung von Alois Mannichl. Der NPD-Aufmarsch muss friedlich und im Rahmen unserer Gesetzen erfolgen. Und wenn dagegen verstossen wird, kann auch eingeschritten werden. Gegen rechte Gewalt muss vorgegangen werden, wie im übrigen auch gegen linke Gewalt. Es kann auch nicht sein, dass man gerechtfertigte und wichtige Demonstrationen gegen Rechts dafür missbraucht, um Gewalt anzuwenden. Rechtsextremismus wie Linksextremismus gehören nur mit den legalen Mitteln eines demokratischen Staates bekämpft. Das ist nicht immer der einfachste Weg, wie z.B. die Schwierigkeiten eines Verbotsverfahrens der NPD zeigen. Aber wenn wir Demokratie wollen, dann dürfen wir auch nur demokratische Methoden einsetzen. Alles andere führt zu einer Schwächung der Demokratie und nicht zu deren Stärkung. Das ist meine Meinung!

Das Kriesenjahr 2009 hat also begonnen

Nahezu alle Prognosen zum Neuen Jahr 2009 sprechen eine deutliche Sprache: es soll das schlimmsten Krisenjahr der Nachkriegszeit werden, es wird mit einer Superrezession in Europa und den USA gerechnet. So lauten die düsteren Aussagen nahezu aller Ökonomen, die sich aktuell zu Wort melden.

Die Wachstumsprognose für 2009 in der Euro-Zone wird voraussichtlich bei -2,5% liegen, da sind sich die meisten Experten einig. Laut Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M.-Warburg, werden die Exporte der deutschen Wirtschaft im Jahr 2009 um rund 6% zurückgehen und das nach Zuwachsraten von 7 – 12% in den Jahren 2004 bis 2007! Nachdem Anfang 2008 noch sehr positive Prognosen veröffentlicht worden sind, drehen sich die Aussagen also nun um 180 Grad. Ist das wirklich gerechtfertigt?

Natürlich sind die Rahmendaten alles andere als positiv, auch wenn man in der Bevölkerung aktuell noch nicht die negativen Entwicklungen zu spüren glaubt. Das wird sich ab Januar 2009 sukzessive ändern. Zunächst werden wir alle dank des Gesundheitsfonds mit erhöhten Krankenkassenbeiträge zur Kasse gebeten werden. Und in Anbetracht der volkswirtschaftlichen Daten werden die Unternehmen 2009 sicherlich keine wesentlichen Lohnerhöhungen in Angriff nehmen können.

Meiner Meinung nach müsste die Bundesregierung nun endlich über breite Steuersenkungen nachdenken, um Entlastungen bei den Arbeitnehmern zu schaffen. Mehr Netto vom Brutto ist zwar keine neue Forderungen, aber 2009 ist sie umso wichtiger denn je. 10,00 Euro mehr Kindergeld reichen dafür bei weitem nicht aus. Die Geschwindigkeit und dass Ausmaß des aktuell Wirtschaftsabschwungs sind in Deutschland beispiellos! Jetzt sind effektive Stützungsmaßnahmen gefordert. Aber unsere Bundeskanzlerin ist aktuell leider nicht bereit, wirkliche Veränderungen an der Steuerpolitik vorzunehmen. Sie sieht darin Wahlgeschenke und keine wirtschaftspolitische Notwendigkeit. Das finde ich, ist zu kurz gedacht!

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